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Hospiz Lebensklänge erhält Spendensumme aus dem Lauf der Superlative

Läufer und viele weitere Wohltäter gaben knapp 25.000 Euro für den guten Zweck

Durchsichtige Geldboxen und mehrere prall gefüllte Briefumschläge brachten sie mit: Die Initiatoren des 24-Stunden-Spendenlaufs von Mitte Juli haben jetzt die zusammengekommene Summe an das Hospiz Oberhavel Lebensklänge übergeben. Der Betrag kann sich sehen lassen. Ganze 24.857,82 Euro haben mitfühlende Menschen aus der Region im Rahmen des Sport-Events für den guten Zweck hergegeben. Darunter die Läufer, kleine und größere Unternehmen aus der Region, Vereine, Organisationen, Kitas, private Wohltäter, Sponsoren.
„Wir hätten nicht gedacht, dass unsere Idee, einen 24-Stunden-Spendenlauf zu veranstalten, so unglaublich große Kreise zieht“, resümiert Robert Remer von der Initiative WIRFÜREUCH!, die das Großereignis gemeinsam mit dem SSV Hohen Neuendorf auf die Beine gestellt hat. 

Der 24-Stunden-Spendenlauf hat für durchaus bemerkenswerte Anekdoten gesorgt, die sich ins Gedächtnis der Initiatoren eingeschrieben haben. So kam spontan ein Promi vorbei: Sprayer und Graffiti-Künstler Rico „Maui“ Mau, bekannt aus der Vox-Sendung „Die Tuning Profis“ machte kurzerhand einen Stand auf, an dem er fünf Stunden lang T-Shirts besprühte, und steuerte dadurch einen zusätzlichen Betrag bei. Eine alte Dame bezwang den Parcours mit ihrem Rollator – zwölf Kilometer lang. Fünf Einzelstarter vollbrachten das Kunststück, die 100-Kilometer-Grenze zu kassieren. Mancher lief sogar 23 von 24 Stunden durch. Wie Kai Menzel vom SSV. Als Mitorganisator ließ er es sich nicht nehmen durchzuhalten, bis es nicht mehr ging: 131,6 Kilometer standen am Ende auf seinem persönlichen Laufkonto. „Eine Stunde lang bin ich schnell gelaufen; dann habe ich umgeschaltet aufs Walken“, erzählt er. Ehrgeiz und der gute Zweck hätten ihn angetrieben; Pausen gönnte er sich selten und nur ganz kurz: „Sonst schaltet der Körper auf Regeneration um.“
 

Sie habe Menzel am Vormittag des zweiten Tages bei ihrem eigenen Lauf getroffen, erzählt Bernadette Collatz, leitende Pflegekraft, die für das Hospiz-Team auf die Strecke ging: „Da war er schon 18 Stunden unterwegs“, sagt sie ungläubig und schüttelt lachend den Kopf. Das Hospiz-Team selbst zählte 25 Köpfe und bestritt insgesamt 299 Kilometer. Zwei Mitarbeiter hätten sich extra den Spätdienst zuteilen lassen, sodass sie im Anschluss direkt die Nachtschicht auf der Laufstrecke übernehmen können, so Collatz.

Die Hospiz-Mitarbeiter, die von der Hilfsbereitschaft der Menschen überwältigt waren, haben schon Pläne für eine sinnvolle Verwendung der Riesensumme. Ein Teil solle in die Gartengestaltung rund um die Einrichtung fließen, sagt Bernadette Collatz. „Wir wünschen uns einen Pavillon, in dem Gäste mit ihren Angehörigen entspannen und Kaffee trinken können.“ Gegebenenfalls solle es einen Laubengang geben, damit der Weg dorthin auch bei schlechtem Wetter gut zu bewältigen sei. Auch ein Spazierweg rund ums Haus sei eine Option.  

Die Organisatoren des 24-Stunden-Laufs waren am Ende des zweiten Veranstaltungstags vollkommen erschöpft in die Betten gefallen. Aber die Mühe habe sich gelohnt. 19 Teams mit Läufern zwischen fünf und 85 Jahren waren am Ende angetreten, 5400 Kilometer kamen zusammen – „absoluter Wahnsinn“, sagt Mitinitiator Romano Bergling, der über den Facebook-Auftritt von WIRFÜREUCH! immer drängendere Anfragen für eine Neuauflage im kommenden Jahr erhält. Doch darüber müsse man erst mal gründlich nachdenken, sagt er und grinst.

Pressemitteilung, 7. August 2024